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Sieben Männer stehen vor einem Bürogebäude und lächeln in die Kamera.
Folgende Personen nahmen am Kickoff des Transferprojektes VITAL teil (v. l. n. r.): Dr.-Ing. Patrick Elfert (ZDIN), Frank Schuldt (DLR), Jan Petznik (DLR), Dr.-Ing. Enno Wieben (EWE Netz GmbH), Andre Albers (EWE Netz Gmbh), Dr.-Ing. Anand Narayan (OFFIS), Dr. Michael Brand (OFFIS). Bildquelle: OFFIS – Institut für Informatik

Start des Transferprojektes VITAL: Netzregler für Stromnetze testen

Im Transferprojekt VITAL wird eine realitätsnahe Testumgebung entwickelt durch die Kopplung zweier bestehende Forschungslabore. Mit dieser Testumgebung werden normale und extreme Szenarien simuliert, um innovative Steuerungsanwendungen für digitalisierte Energiesysteme zu testen.

18.09.2025

Intelligente Steuerungsmechanismen für moderne Stromnetze testen – das ist das Ziel des Transferprojektes VITAL: „Verteilte Infrastrukturen für Technologie-Gestützte Innovationen im Verteilnetz“. Die Projektpartner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), vom Informatikinstitut OFFIS und vom Netzbetreiber EWE NETZ GmbH trafen sich am 05.09.2025 zum gemeinsamen Kickoff. 

Im Projekt wird eine sichere Testumgebung geschaffen, die es dem Praxispartner ermöglicht, Netzregler praxisnah zu testen. Netzregler spielen in modernen Energienetzen eine wichtige Rolle: Die steigende Anzahl an Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen kann zu einer Überlastung der Stromnetze führen. In diesem Fall können Netzregler die Geräte ansteuern und ihren Verbrauch reduzieren oder auf Zeiten verschieben, in denen weniger Strom verbraucht wird. Die gesetzliche Grundlage dafür bildet das Energiewirtschaftsgesetz: Kund*innen erhalten einen Nachlass beim Netzentgelt, wenn sie im Gegenzug Geräte verwenden, die über Netzregler angesteuert werden können.

Netzbetreiben müssen diese Steuerungsanwendung testen, bevor sie sie im realen Stromnetz einsetzen können:

Aufgrund der Sicherheitskritikalität können Netzbetreiber ihre realen Netze nicht nutzen, um extreme Szenarien zu simulieren und zu testen, ohne zugleich die Versorgungssicherheit zu gefährden. In dieser Hinsicht ist die Zusammenführung der individuellen Fähigkeiten verschiedener Expertenlabore ein vielversprechender Lösungsansatz mit Innovationspotenzial.
Bild von Anand Narayan
Dr.-Ing. Anand Narayan
OFFIS – Institut für Informatik, FuE-Bereich Energie

Die Forschenden des DLR und des OFFIS werden ihre beiden Forschungslabore „Networked Energy Systems Emulation Centre“ (NESTEC) und „Smart Energy Simulation und Automation“ (SESA) miteinander koppeln. DLR_NESTEC bildet ein Stromnetz mit Stromverbräuchen von Haushalten und Betrieben ab. SESA stellt die digitale Steuerungs-, Kommunikations- und Überwachungsebene dar. Durch die Kopplung der beiden Labore können bewusst kritische Zustände im Stromnetz des DLR_NESTEC provoziert werden, die über den Netzregler der EWE NETZ GmbH im SESA-Lab gesteuert werden. Dadurch werden umfangreiche Tests in einer noch realistischeren virtuellen Umgebung möglich. So kann der Praxispartner seine Anwendung unter maximal realistischen Bedingungen testen. Weitere Details zum Projektvorhaben liefert dieser Artikel.

Die Projektpartner nutzten das Kickoff, um die Forschungslabore DLR_NESTEC und SESA und den Netzregler der EWE NETZ GmbH vorzustellen. Sie entwickelten ersten Ideen zu möglichen Test- und Störungsszenarien und legten die nächsten Schritte fest.

Mit den Ergebnissen schafft das Transferprojekt eine Grundlage, Forschungsfragen der Energiewende gezielter zu bearbeiten. Zugleich stärkt es das Wissen über reale energietechnische Prozesse, das zur Optimierung von Auslegung und Betrieb von Infrastrukturen genutzt werden kann. Damit unterstützt es die Transformation des Energiesystems hin zu erneuerbaren Energien in Niedersachsen und darüber hinaus.
Bild von Patrick Elfert
Dr.-Ing. Patrick Elfert
Geschäftsführer des ZDIN

VITAL gehört zu den zehn Transferprojekten des Zentrums für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN). Diese Projekte knüpfen an die Forschung der acht Zukunftslabore an und vertiefen die praxisnahe Digitalisierungsforschung in Niedersachsen. Gefördert werden sie mit insgesamt 2,2 Millionen Euro durch das Programm zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) sowie der VolkswagenStiftung. Weitere Informationen zu den Transferprojekten finden Sie auf der Website und dem LinkedIn-Kanal des ZDIN.

Ansprechpartnerin für redaktionelle Rückfragen:
Kira Konrad B. A. 
Marketing & Kommunikation
Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN)
Am OFFIS – Institut für Informatik, Escherweg 2, 26121 Oldenburg – Germany
Tel: 0441 9722-435
E-Mail: kira.konrad@zdin.de
www.zdin.de

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