ZDIN-Zukunftslabore präsentieren Forschung auf der Agritechnica 2025
Die Zukunftslabore Agrar und Wasser stellten auf der Agritechnica ihre Forschung zu autonomen Feldrobotern und intelligentem Wassermanagement vor. Zudem präsentierten sie das Transferprojekt AdAgriSpray, das KI-Lösungen für eine nachhaltige und präzise Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln entwickelt.
01.12.2025
Wie gelingt eine produktive, nachhaltige und resiliente Landwirtschaft? Unter dieser Leitfrage stellten die Zukunftslabore Agrar und Wasser des Zentrums für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN) ihre Forschung auf der diesjährigen Agritechnica vor – der Weltleitmesse für Landtechnik. Vom 09.12.2025 bis zum 15.12.2025 präsentierten 2.849 Aussteller*innen aus 52 Ländern innovative Technologien und Konzepte für die Landwirtschaft der Zukunft. Die Zukunftslabore waren am Gemeinschaftsstand des assoziierten Partners Agrotech Valley Forum e. V. vertreten.
Aus dem Zukunftslabor Agrar gaben Prof. Dr. Joachim Hertzberg (Universität Osnabrück), Phillip Hildner (Agrotech Valley Forum, vorher Technische Universität Braunschweig), Benjamin Kisliuk (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz), Andreas Linz (Hochschule Osnabrück) und Michaela van Eickelen (Agrotech Valley Forum) Einblicke in die praxisorientierte Automatisierung landwirtschaftlicher Verfahren. Die Forschenden haben ein virtuelles Umgebungsmodell auf Basis von Drohnendaten erstellt, um die Navigation und (Langzeit-)Autonomie von Feldrobotern sowie die Ausführung von Agrarprozessen zu untersuchen. Zudem haben sie einen digitalen Zwilling eines Roboters entwickelt, der vorab bestimmte Punkte auf dem Feld ansteuert und dort Bodenparameter misst. Der digitale Zwilling hilft zum einen dabei die Logistik zu planen, zu optimieren und auszuführen und zum anderen neue Maschinenkonzepte wie Kleinstroboter zu evaluieren. Darüber hinaus präsentierten die Forschenden ihre Erkenntnisse zum Spot Farming – einem innovativen Konzept im Pflanzenbau, bei dem die Felder anhand von Bodeninformationen, Geländemodellen, Daten zur Sonneneinstrahlung und weiteren Faktoren in kleine Abschnitte eingeteilt, entsprechende Fruchtfolgen umgesetzt und zielgerichtet bewirtschaftet werden.
Wir hatten vor allem Besucher*innen mit starkem Forschungsinteresse an unserem Messestand. Die Gespräche reichten von inhaltlichen Fragen zu den Zukunftslaboren bis hin zu spannenden Parallelen zu anderen Branchen wie der Industrie 4.0. Der offene Austausch über aktuelle Herausforderungen in Gesellschaft und Landwirtschaft war besonders wertvoll.
Agrotech Valley Forum e. V.
Dr.-Ing. Volkan Gizli und Jan Stüven (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) stellten auf der Agritechnica die Forschungsziele sowie die einzelnen Arbeitspakete des Zukunftslabors Wasser vor. Zu den Zielen gehört es, Wasser als wertvolle Ressource zu schützen. Mit nachhaltigen und innovativen Lösungen wollen die Forschenden eine effiziente Verteilung von Wasser bei Dürren erwirken und rechtzeitig vor Überflutungen warnen. Für die automatische Auswertung von Daten und zur Erkennung bisher unbekannter Zusammenhänge wird Künstliche Intelligenz eingesetzt. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung intelligenter Systeme und digitaler Methoden für ein effizientes Wassermanagement. Der Einsatz von Maschinellem Lernen und Big Data kann die Wasserwirtschaft optimieren. Eine effektive Datenerfassung durch Sensorik und vernetzte Systeme soll die entsprechende Datengrundlage schaffen. Das dritte Ziel besteht darin, Daten für Bürger*innen und (politische) Entscheidungsträger*innen aufzubereiten, um rechtzeitig auf Risikosituationen aufmerksam zu machen und eine datenbasierte Grundlage für die entsprechende Maßnahmenplanung zu schaffen.
Aus den beiden Zukunftslaboren Agrar und Wasser ist das Transferprojekt AdAgriSpray entstanden, das den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis stärken wird. AdAgriSpray ist im Juli 2025 gestartet und entwickelt KI-gestützte Sensorsysteme für Landmaschinen. Diese erkennen Gewässer und temporäre Wasseransammlungen und passen entsprechend die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln situativ an – für rechtssichere Abstände, weniger Pflanzenschutzmittel und einen nachhaltigeren Einsatz. Das Transferprojekt wurde auf der Agritechnica von Christoph Tieben (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz) vertreten.
Neben dem Transferprojekt AdAgriSpray gibt es insgesamt neun weitere dieser Projekte am ZDIN, die die Forschungsergebnisse der Zukunftslabore weiterentwickeln und gemeinsam mit Praxispartnern in die Anwendung bringen. Dr.-Ing. Patrick Elfert, Geschäftsführer des ZDIN, gab auf der Messe einen allgemeinen Überblick über die Forschung der Zukunftslabore und der Transferprojekte.
Die Agritechnica bietet eine hervorragende Plattform, um unsere Forschung einem breiten Fachpublikum vorzustellen. Unser Anspruch ist es, Forschung und Praxis nicht nur eng miteinander zu verknüpfen, sondern die gewonnenen Erkenntnisse auch gezielt in die Anwendung zu überführen. Der intensive Austausch auf der Messe zeigt, wie entscheidend diese Kombination aus Kommunikation und aktivem Transfer für die Entwicklung digitaler Lösungen für Niedersachsen ist.
Geschäftsführer des ZDIN
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Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN)
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