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Jetzt anmelden16.04.2020
Zahlreiche Veranstaltungen werden aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkung abgesagt. Für das Zukunftslabor Gesundheit kam die Absage des openEHR-Modellierungs-Workshops nicht infrage. Deshalb wurde das Tagesseminar zur Modellierung medizinischer Daten am 27.03.2020 online durchgeführt. openEHR (EHR = Electronic Health Records) ist ein Standard der Gesundheitsinformatik, der die Verwaltung, die Speicherung, den Abruf und den Austausch von Gesundheitsdaten in elektronischen Patientenakten ermöglicht.
20 Personen aus verschiedenen Forschungsgruppen Niedersachsens nahmen an der Videokonferenz teil, um sich theoretische Kenntnisse zur Modellierung von Gesundheitsdaten anzueignen und Archetypen sowie Templates zu erarbeiten. Archetypen sind maschinenlesbare, abgestimmte Repräsentationen relevanter klinischer Konzepte (z. B. Blutdruck) als (Daten)Modelle. In Templates werden sie so miteinander verknüpft, dass verschiedene Anwendungsfälle (z. B. medizinische Dokumente) abgebildet werden können.
Das Ziel von openEHR ist es, ein wiederverwendbares Modell eines medizinischen Konzeptes zu erstellen, das immer wieder sowohl institutionsübergreifend als auch auf verschiedene Anwendungsfälle bezogen genutzt werden kann. Das bedeutet, dass das Modell den Konsens über das zugrundeliegende klinische Konzept repräsentiert
Zu Beginn des Webinars vermittelte sie zunächst das nötige Hintergrundwissen zur Modellierung von Gesundheitsdaten. Mithilfe von Legosteinen veranschaulichte Antje Wulff die Architektur des openEHR-Ansatzes zum Management von Gesundheitsdaten. Im Anschluss konnten die Teilnehmenden die Datenmodellierung praktisch erproben. Dafür teilte die Moderatorin sie in drei virtuelle Konferenzräume ein, um die Arbeit in Kleingruppen zu ermöglichen. Aufgabe war es, Archetypen und Templates auf der Grundlage eines Laborbefundes, eines OP-Berichtes und einer ärztlichen Anamnese zu erstellen. Bei der Modellierung unterstützten neben Antje Wulff auch Kim Katrin Sommer und Alina Rehberg, ebenfalls Mitarbeiterinnen im HiGHmed-Projekt, die zusätzliche Informationen und Ergebnisse aus dem Projekt lieferten. Nach der Modellierung der Daten führten die Teilnehmenden auch die Kontrolle ihrer Ergebnisse durch. Somit konnten sie den gesamten Prozess durchlaufen.
Am Ende des Online-Seminars stand fest: Modellierung ist Teamarbeit. Denn openEHR ermöglicht es, verschiedene Daten in elektronische Patientenakten einfließen zu lassen, um einen schnellen Zugriff auf die Gesundheitsdaten zu erhalten und unterschiedliche Daten zu verknüpfen (z. B. Laborwerte, Röntgenbilder). Dies dient sowohl dem medizinischen Personal, das mithilfe umfangreicher Daten besser über den Gesundheitszustand der Betroffen informiert wird, als auch den Patient*innen selbst, die zielgerichteter versorgt werden.
Das Zukunftslabor Gesundheit arbeitet eng mit dem HiGHmed-Projekt zusammen, das innovative Informationsinfrastrukturen für den Austausch von Gesundheitsdaten entwickeln und einen schnelleren Transfer von Ergebnissen aus der Forschung in die klinische Praxis ermöglichen soll. Durch den Austausch mit den Projektpartnern kann das Zukunftslabor von den Methoden der Datenmodellierung und der föderierten Infrastruktur (Zugriff auf mehrere unabhängig voneinander bestehende Informationsquellen) zum Datenaustausch zu profitieren. Weitere Schnittstellen zwischen dem Zukunftslabor Gesundheit und dem HiGHmed-Projekt bestehen im Aufbau einer Online-Plattform und in der Entwicklung didaktischer Konzepte zur Aus-, Fort- und Weiterbildung medizinischer Fachkräfte in Bezug auf digitale Kompetenzen im Gesundheitswesen.
Ansprechpartnerin für redaktionelle Rückfragen:
Kira Konrad B. A.
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