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Jetzt anmeldenVorrangiges Ziel dieses Projekts ist es, die nachhaltige Wirtschaftlichkeit der Hafeninstandhaltung zu stärken, indem die kostenintensive Baggerung weitgehend automatisiert wird. Kerngedanke des Projekts ist es, in drei Automatisierungsstufen automatisiertes Baggerschiff für den Rezirkulationsprozess zu entwerfen, zu verifizieren, zu validieren und zu testen, um die Automatisierungs- und Servicerisiken des Betriebs eines solchen Schiffes im Hafen zu bewerten.
In der AMISIA sind die von der IMO definierten Automatisierungsstufen Stufe 1 "Schiff mit automatisierten Prozessen und Entscheidungsunterstützung", Stufe 2 "ferngesteuertes Schiff mit Seeleuten an Bord" und Stufe 3 "ferngesteuertes Schiff ohne Seeleute an Bord". In Stufe 1 wird das Schiff mit Hilfe von Assistenzsystemen (z. B. Autopilot) gesteuert und überwacht. Bei Schiffen der Stufe 2 wird das Schiff von Land aus gesteuert, es befinden sich jedoch noch Seeleute an Bord. Neben der Fernsteuerung umfasst diese Stufe auch weitere Automatisierungsfunktionen, wie das Erkennen, Bewerten und Reagieren auf potenziell gefährliche Schiffsbegegnungen. In Stufe 2 sind zum Beispiel An- und Ablegemanöver noch manuelle Aufgaben und müssen von Menschen durchgeführt werden. Stufe 3 umfasst hochautomatisierte Schiffe, die autonom operieren, aber jederzeit von Menschen überwacht werden müssen.
Das technologische Automatisierungskonzept für die drei Automatisierungsstufen wird eine Komposition aus bestehenden Automatisierungstechnologien sein. Parallel dazu erfolgt die schiffbauliche Konstruktion und die Gestaltung des automatisierten Kreislaufprozesses. In enger Abstimmung damit wird ein V&V-Konzept für die drei Automatisierungsebenen entwickelt. Gleichzeitig wird eine Risikobewertung der Konzepte in Bezug auf die verschiedenen Automatisierungsebenen durchgeführt. Im Rahmen der Entwicklung eines Betriebs- und Geschäftskonzeptes werden Fragen der Betriebs- und Einsatzplanung sowie der daraus resultierenden Wirtschaftlichkeit für jede der drei Automatisierungsstufen behandelt.
Ein wesentlicher Bestandteil des Projektes ist die kontinuierliche Erprobung der Automatisierungskonzepte im Feld. Zu diesem Zweck wird ein Forschungsboot des eMIR mit den notwendigen Automatisierungstechnologien ausgestattet. Dadurch wird es möglich, bereits während des Projektes relevante Schwachstellen zu identifizieren und adäquat zu behandeln, was zu einer Konzeptanpassung führen wird. Zugleich können Betriebskonzepte getestet werden. Ziel ist es, jede der drei Automatisierungsstufen im Feld zu erproben und die sichere Funktion mit den entwickelten V&V-Methoden nachzuweisen.
Beginn: 01.10.2021
Ende: 30.09.2024
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)