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Jetzt anmeldenIm Teilprojekt Gestaltung digitaler Arbeitswelten: Möglichkeiten, Konzepte, Voraussetzungen analysieren die Forschenden Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien in der Arbeitswelt. Dabei geht es vor allem darum, die Zusammenarbeit von Mensch und Technik zu gestalten. Eine zunehmende Digitalisierung beeinflusst berufliche Praktiken, Abläufe und Abstimmungsprozesse. Mitarbeitende stehen vor der Aufgabe, sich neue Technologien anzueignen und diese aktiv zu nutzen. Dazu zählen unter anderem am Körper getragene Technik wie Augmented- und Virtual-Reality-Anwendungen. Augmented Reality (AR) liefert Zusatzinformationen zu der Umgebung, in der sich die nutzende Person befindet. Bei der Fertigung eines Bauteils werden zum Beispiel mithilfe einer AR-Brille einzelne Montageschritte nacheinander im Sichtfeld des Anwenders bzw. der Anwenderin eingeblendet, sodass diese/r das Produkt nach und nach korrekt zusammensetzen kann. Bei Virtual-Reality-Anwendungen (VR) werden virtuelle Welten erschaffen, die mit der realen Welt nicht zusammenhängen. Sie werden zum Beispiel im Rahmen von Ausbildungs- und Trainingseinheiten verwendet, um bestimmte Situationen zu simulieren. Um solche Technologien effizient in Arbeitsprozesse und Organisationen zu integrieren, ist die Einbeziehung der Mitarbeitenden wichtig. Wenn sie an der Ausgestaltung digitaler Prozesse beteiligt werden, wird die Akzeptanz und die Nutzungsbereitschaft gesteigert und damit auch die Zufriedenheit und die Qualität der Leistungserstellung positiv beeinflusst.
In diesem Zusammenhang untersuchen die Forschenden die Auswirkungen innovativer Technologien auf das Informations- und Kommunikationsverhalten der Beschäftigten. Es wird davon ausgegangen, dass die Technologien nicht nur Arbeitsabläufe und Tätigkeitsfelder verändern, sondern auch das Verhältnis von technischen Systemen und Menschen innerhalb eines Unternehmens. Für eine anwendungsorientierte Betrachtung dieser Aspekte arbeiten die Forscher*innen mit Praxispartnern aus der Wirtschaft zusammen. Sie führen qualitative Fallstudien in den mitwirkenden Betrieben durch (z. B. in Form von teilnehmenden Beobachtungen oder Interviews), um Anforderungen, Problemlagen und Gestaltungsperspektiven aufzuzeigen. Außerdem gestalten sie Experimente, um spezifische Bedingungen des Umfelds auf das Verhalten der Akteure zu testen. Des Weiteren erheben die Forscher*innen quantitative Daten (z. B. sensorbasierte Datenerhebung), damit sie konkrete Technologien im Arbeitskontext analysieren und Prototypen entwickeln können. Dazu zählen Anwendungen in Produktion, Pflege und Verwaltung.
Darüber hinaus evaluieren die Forschenden die Digitalisierungsprozesse innerhalb der Praxispartner und begleiten Umsetzungs- und Implementierungsprojekte. Konkrete Anwendungsfälle beziehen sich auf sogenannte Expertenmärkte. Dabei handelt es sich um Dienstleistungen oder Produkte, die für Laien ohne zusätzliche Erklärungen eines Experten bzw. einer Expertin nicht verständlich sind (z. B. ärztliche Beratung, Kfz-oder Bau-Dienstleitungen). Hier untersuchen die Forscher*innen, wie Künstliche Intelligenz als digitaler Anbieter oder zur Unterstützung des fachkundigen Personals eingesetzt werden kann und wie sich der Einsatz auf das Marktgeschehen und das Verhältnis zu Kundinnen und Kunden auswirkt.
Folgende Wissenschaftler*innen beteiligen sich am Projekt „Gestaltung digitaler Arbeitswelten: Möglichkeiten und Konzepte“:
Beginn: 01.10.2019
Ende: 30.09.2024
Niedersächsisches Vorab (VolkswagenStiftung)