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Jetzt anmelden27.07.2023
Die Wissenschaftler*innen des Teilprojektes „Analyse der Bedarfe und Strukturen von Wassermanagement bezüglich Daten und Digitalisierung sowie Konzeptentwicklung mittels eines Co-Designs“ erarbeiten den konzeptionellen Rahmen für das Forschungsvorhaben des Zukunftslabors Wasser. Gemeinsam mit Praxispartnern entwickeln sie ein interaktives Co-Design, das die Bedarfe der Digitalisierung innerhalb der Wasserwirtschaft identifiziert und widerspiegelt. In enger Zusammenarbeit mit den Praxispartnern ermitteln die Wissenschaftler*innen, in welchen Bereichen des Wassersektors und in welcher Form eine Digitalisierung benötigt wird. Zudem prüfen sie, welche Prozesse und Strukturen innerhalb des Wassermanagements verändert bzw. angepasst werden müssen, um die Digitalisierung nutzbar zu machen. Die übergreifende Forschungsfrage lautet: Wie kann die Digitalisierung die Umsetzung von adaptivem Wassermanagement unterstützen?
Zunächst ermitteln die Wissenschaftler*innen im Rahmen einer Vorstudie die Zuständigkeiten, Managementstrukturen und Stakeholder des Wassermanagements auf Landesebene (Niedersachsen) und auf Landkreisebene (am Beispiel des Landkreises Osnabrück). In diesem Zusammenhang gewinnen die Wissenschaftler*innen Erkenntnisse darüber, wie die Digitalisierung bislang im Wasser- und Ressourcenmanagement eingebettet ist. Außerdem identifizieren sie die Stakeholder und analysieren deren Interessen und Wissen zur Digitalisierung. Die Vorstudie dient auch dazu, geeignete Interviewpartner*innen für weiterführende Gespräche zu ermitteln.
Mithilfe der Interviews wollen die Wissenschaftler*innen herausfinden, welche Bedarfe von und Ansprüche an die Digitalisierung des Wassermanagements aus Sicht der unterschiedlichen Stakeholder existieren. Dabei sind zwei Fragen zentral: Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Zyklus des Wassermanagements bisher und was wäre zukünftig sinnvoll? Welche Anforderungen und Bedarfe an Daten aus dem Wassersektor gibt es? Darüber hinaus fragen die Wissenschaftler*innen in den Interviews nach der Zusammenarbeit und Interaktion der Akteure und danach, inwiefern die Digitalisierung hierfür relevant ist oder sein könnte.
Des Weiteren analysieren die Wissenschaftler*innen die Strategie, die den Managementzyklus leitet, und die vorhandenen Lernzyklen innerhalb des Wassermanagementzyklus. Konkret untersuchen sie, wie Daten und Digitalisierung im Wassermanagement bereits genutzt werden, die vorhandenen Strukturen und strategischen Ziele sowie Defizite im bisherigen Management. Sie analysieren hierfür auch die eingesetzten Instrumente und den Umgang mit Unsicherheiten. Dafür verwenden sie die Ergebnisse der Interviews, werten regionale und nationale Strategiepapiere aus und analysieren Wassermanagementpläne, die jeweilige Gesetzgebung und die relevanten EU-Richtlinien.
Wassermanagement muss flexibler und lernfähiger werden, um auf sich verändernde Herausforderungen, z. B. durch den Klimawandel, reagieren zu können. Wenn neue Erkenntnisse vorliegen, muss ein adaptives Wassermanagement fähig sein, die bisherige Strategie zu ändern und Maßnahmen anzupassen. Die Digitalisierung kann dazu beitragen, relevantes Wissen zu erzeugen und zu kommunizieren sowie eine Vielzahl von Akteuren in den Lern- und Entscheidungsprozess einzubeziehen.
Die Ergebnisse aus den beiden Analysen – Digitalisierungsbedarfe und Strukturen des Wassermanagements – fassen die Wissenschaftler*innen in einem Bericht zusammen. Dieser zeigt auf, welche Bedarfe und Ansprüche die niedersächsischen Akteure hinsichtlich Daten und Digitalisierung im Wassermanagement haben und auf welche Weise und an welchen Stellen sich das Wassermanagement in Niedersachsen verändern sollte, um auf zukünftige Unsicherheiten reagieren und die Digitalisierung bestmöglich anwenden zu können. In dem Bericht bewerten sie zudem die aktuelle Situation und leiten Handlungsbedarfe ab. Damit bietet er die Grundlage für die weiteren Projekte innerhalb des Zukunftslabors Wasser.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen entwickeln die Wissenschaftler*innen ein Konzept für „Digitalisierung & adaptives Wassermanagement“. Dieses stellt dar, wie die Digitalisierung in ein adaptives Wassermanagement eingebettet werden und hier zum Einsatz kommen kann und welche administrativen Strukturen hierfür angepasst werden müssen. Im Rahmen eines Dialogprozesses mit Schlüsselakteuren der niedersächsischen Wasserwirtschaft soll das Konzept testweise umgesetzt werden. Außerdem ist vorgesehen, ein Netzwerk für den Austausch der Akteure zu etablieren und den Transfer von Digitalisierungstools in die Anwendung zu begleiten.
Folgende Wissenschaftler*innen arbeiten im Teilprojekt „Analyse der Bedarfe und Strukturen von Wassermanagement bezüglich Daten und Digitalisierung sowie Konzeptentwicklung mittels eines Co-Designs“: