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Jetzt anmeldenDie Wissenschaftler*innen des Zukunftslabors Energie entwickeln eine Forschungs- und Entwicklungsplattform, die Akteure aus Wissenschaft und Praxis vernetzen sowie Erkenntnisse und Modelle zugänglich machen soll. Die Plattform soll über fünf Elemente verfügen: Kompetenz, Best Practices, Repository, Simulation sowie Transparenz.
In der Energieforschung gibt es bereits Webseiten, die einzelne Aspekte der fünf Elemente anbieten. Es gibt aber noch keine Plattform, die alle genannten Bereiche zur Verfügung stellt. Dies ist das Ziel des Zukunftslabors Energie: ein zentrales und umfassendes Angebot für die Energieforschung. Um die Inhalte der Elemente zu konkretisieren, verglichen die Wissenschaftler*innen zunächst 22 bereits vorhandene Angebote. Aus dem Vergleich leiteten sie interessante Aspekte ab, die für die Plattform relevant sein könnten. Den Vergleich der bereits existierenden Plattformen nutzten die Wissenschaftler*innen außerdem dafür, Interviews mit Stakeholdern aus Wirtschaft und Wissenschaft vorzubereiten. Mit diesen ermittelten sie die Anforderungen der verschiedenen Interessengruppen, um diese in die Plattform einfließen zu lassen.
Uns war es wichtig, die Vielseitigkeit der Stakeholder und ihre individuellen Bedürfnisse an solch eine Plattform abzubilden. Deswegen interviewten wir insgesamt 37 Stakeholder aus dem Netzwerk des Zukunftslabors Energie. Dazu zählen Energieversorger, Netzbetreiber, Investoren und Betreiber von IKT, Akteure aus dem Elektro-Fachhandwerk, Kommunen, Partner aus dem Forschungsdatenmanagement, und viele mehr. Nach der Transkription der Interviews extrahierten wir mittels einer qualitativen Analyse die Anforderungen, die für die Entwicklung und den Betrieb einer effizienten, akzeptierten und erfolgreichen Forschungsplattform notwendig sind.
Zu jedem Element der Plattform identifizierten die Wissenschaftler*innen Anforderungen aus Sicht der Praxis und aus Sicht der Wissenschaft: Bezüglich des Elementes „Kompetenz“ forderten die Interviewpartner*innen eine klare Darstellung der (Forschungs-)Interessen, Steckbriefe der Personen sowie ein Matching von Wissenschaft und Unternehmen. Eine unkomplizierte Handhabung soll die Datenpflege erleichtern und die Administration soll Seriosität sowie Informationsqualität sicherstellen. Die Anforderungen an die Best Practices sind, dass die Inhalte für die verschiedenen Stakeholder spezifisch aufbereitet werden, neutral sein und eine gewisse Qualität erfüllen sollen. Außerdem sollen die Best Practices auch Einsteiger*innen (z. B. neuen Doktorand*innen, neuen Mitarbeiter*innen) zugänglich gemacht werden.
Beim Element Repository plädierten die Interviewpartner*innen dafür, die Daten vertraulich über harmonisierte Schnittstellen auszutauschen. Das bedeutet, dass ein einheitliches Datenformat definiert werden muss, in dem die Daten übermittelt werden. Außerdem soll sichergestellt werden, welche Stakeholder welche Daten an wen zu welchem Zweck bereitstellen. Eine Filterfunktion soll dabei helfen, konkrete Daten zu finden. Praxispartner gaben dabei zu bedenken, dass sie ihre Daten (z. B. anonymisierte Lastprofile) nicht dauerhaft jedem zur Verfügung stellen würden, sondern eher auf eine konkrete und persönliche Anfrage. Demnach sollte die Plattform eine Art Anfragefunktion besitzen. Hinsichtlich des Elementes „Simulation“ wünschten sich die Befragten Schnittstellen zu bereits bestehenden Simulationstools und eine benutzerfreundliche Oberfläche. Der Bedarf an Simulationsmöglichkeiten besteht vor allem seitens der Wissenschaft; Praxispartner nutzen eher eigene Modellierungstools. Das Element „Transparenz“ soll einen disziplinübergreifenden Austausch zu Trends und Forschungsergebnissen im Energiesektor ermöglichen. Indem z. B. Energieforscher*innen Fragen beantworten, könnte die Plattform zum Austauschort für Bürger*innen werden. Dies erfordert auch eine spezifische Aufbereitung der Inhalte in verschiedenen Formaten wie Grafiken oder Podcasts.
Basierend auf den Interviewergebnissen und der Plattformvision werden wir im nächsten Jahr die Eigenschaften und Funktionen der Forschungs- und Entwicklungsplattform konkretisieren und ein detailliertes Konzept erstellen. In einem weiteren Vergleich von bereits bestehenden Plattformen werden wir außerdem prüfen, welche technischen Lösungen dort angewendet werden: Welche Datenbank wird z. B. für die Bereitstellung von Best Practices verwendet? Welche Forumlösungen werden für den Austausch mit Bürger*innen genutzt? Darüber hinaus werden wir uns mit dem Design der Plattform beschäftigten, erste Funktionen prototypisch entwickeln und systematisch testen.
Am Teilprojekt „Plattform für die Erforschung digitalisierter Energiesysteme“ sind folgende Forschende seit Beginn involviert: